Facebook’s Tracking-Einschränkungen


04.03.2021

Nachdem Apple in iOS Tracking-Einschränkungen angekündigt hatte, hat Facebook ziemlich schnell reagiert und führt ebenfalls Einschränkungen beim Tracking ein. Der Motivationsgrund dafür ist, nicht unterschiedliche Tracking-Informationen von verschiedenen Betriebssystemen zu bekommen, sondern weiterhin einen einheitlichen Standard zu haben. Die Tracking-Einschränkungen von Facebook sind bereits seit Ende Januar 2021 aktiv und ähneln denen, die Apple angekündigt hat, nachfolgend die Details.

Änderungen am Attributionsfenster

Zunächst gibt es ähnliche Einschränkungen wie bei Apple’s PCM für das Attributionsfenster. Die bisherigen Werte von 28-Tage-Click-Through- und 7-Tage-View-Through-Attributionsfenster werden nicht mehr unterstützt. Stattdessen gelten folgende Limitierungen für das Attributions-Fenster:

  • 7 Tage für Ad-Clicks
  • 1 Tag für Ad-Views

Das bedeutet, dass die Conversion maximal 7 Tage nach einem Werbeanzeigen-Klick bzw. 1 Tag nach einer Werbeanzeigen-Impression stattfinden muss, sonst wird sie nicht getrackt.
Mehr dazu hier: https://www.facebook.com/business/help/460276478298895

Event Limitierungen

Auch an den Conversion-Events hat Facebook Limitierungen vorgenommen, angelehnt an Apples Private Click Measurement“ (PCM). Facebook bezeichnet die eigene Lösung als Aggregated Event Measurement (AEM).

Es können maximal 8 verschiedene Conversion-Events konfiguriert werden (pro Domain).

Dabei kann eine Priorisierung vorgenommen werden.
Diese ist durch die iOS-Beschränkungen notwendig und kommt dann zum Tragen, wenn ein iOS-Nutzer das Tracking untersagt. Dann kann dort nur noch ein Conversion-Event gemessen werden. Facebook wählt dann das aus, welches am höchsten in der Priorisierungsliste steht.
Es sollte (je nach Website-Typ) also möglichst das Purchase-Event ganz oben stehen, gefolgt von InitiateCheckout und/oder AddToCart, dann ViewContent usw.
Nach Änderungen an der Priorisierung kann es u.U. einige Tage dauern, bis das Tracking wieder anläuft.

Noch ein Hinweis beim Einsatz von Value Optimization (Wert-Optimierung). Dies scheint 4 der möglichen 8 Conversion-Events zu belegen.

Hier noch ein Hilfe-Artikel von Facebook zur Konfiguration der Events:
https://www.facebook.com/business/help/422408905612648

Weitere Hinweise

  • Alle genannten Einschränkungen gelten auch für Facebook’s Conversion API, sind also durch serverseitiges Tracking nicht lösbar.
  • Ihr solltet eine Domain-Verifizierung durchführen.
  • Falls Ihr mehrere Facebook-Pixel einsetzt, kann dies durch Apple’s Tracking Einschränkungen problematisch werden - hier müsst Ihr Euch Gedanken machen.
  • Ebenfalls durch Apple’s Tracking Einschränkungen kommt es zu Verzögerungen beim Conversion-Tracking.
  • Innerhalb der Facebook-App selbst soll alles beim alten bleiben.

Insgesamt werden nach dem Release von Apple’s Tracking-Einschränkungen die Daten schon ungenauer werden, da bei Consent-Ablehnung auf iOS Geräten noch noch ein Event getrackt werden kann. Deshalb ist die Priorisierung wichtig. Facebook will diesen Tracking-Verlust mit Hilfe eines Verfahren dann wieder hochrechnen, so dass in den Reports kein Rückgang zu sehen ist. Die Hochrechnungen werden aber entsprechend gekennzeichnet.


Autor:

Andi Petzoldt